Der Bürgerverein hatte am 19. Oktober 2011 einen abendlichen Rundgang mit dem Nachtwächters durch das historische Linn auf dem Programm.
Das Burgstädtchen präsentierte sich seinen Besuchern an diesem zu Ende gehenden Oktobernachmittag so feucht-kalt, dass alle froh waren, zunächst einmal in den warmen Räumen des Cafe’s Unterschlupf gefunden zu haben.
Pünktlich bei Einbruch der Dunkelheit erschien der Nachtwächter Heinz Peter Beurskens. An den „preußischen Beamten“ ließ der Nachtwächter kein gutes Haar – hatte doch einer von ihnen bei seinen Heiratspapieren eine Unterschrift vergessen! – und so fand sich der städtische Beamte Gregor Roosen unversehens mit beiden Handgelenken in einem Pranger arretiert. Erst nach der Zusicherung, die örtliche Verwaltung solle wieder bürgerfreundlicher werden, wurde er entlassen und durfte für den nun beginnenden Rundgang das Amt eines Nachtwächter-Gehilfen ausüben, zu dessen ordnungsgemäßer Verrichtung er sogleich mit langem Mantel und Laterne versehen wurde.
An diesem Abend führte uns Hans Peter Beurskens in viele Ecken und vor viele Häuser, an denen man bisher achtlos vorüber gegangen ist. Und zu jeder Stätte hatte er eine kleine Erzählung parat, die mit der Entstehung des Gebäudes verbunden ist oder ein wenig von dem Leben seiner Bewohner schildert; begleitet durch kleine Spielszenen, von Linner Bürgern mit gestaltet, wurden mittelalterliche Zeiten wieder lebendig.
Und nach einer kurzen Rast in der Kirche St. Margareta besuchten wir natürlich auch die wunderschön angestrahlte Linner Burg, an deren nachträglich aufgesetzte kupferne Türmchen man sich schon gewöhnt hat.
Alle Teilnehmer des Rundgangs waren sich einig, dass man einen interessanten und kurzweiligen Abend in geselligem Kreis erlebt hat.